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Abkürzungen, Definitionen und Erläuterungen der wichtigsten Begriffe aus Materialfluss und Logistik

In der Kategorie "k" sind 122 Einträge vorhanden

K-Punkt

K-Punkt Kurzform für Kontrollpunkt

k.d.

k.d. Abk. für Knocked down (Completely knocked down)

Kabelkran

Kabelkran (engl. Cable crane) ist ein häufig stationärer Kran, bei dem anstelle der Kranbrücke Drahtseile, die über zwei oder mehr Masten gespannt werden, eine oder mehrere Laufkatzen tragen. K. werden häufig zur Montage großer Gewerke eingesetzt.

Kabotage

Kabotage (engl., frz. Cabotage) beinhaltet das Recht, innerhalb eines fremden Landes, z. B. innerhalb der EU, Güter befördern zu dürfen (einschl. Be- und Entladevorgänge).

KAEP

KAEP Abk. für Kundenauftragsentkopplungspunkt

Kaizen

Kaizen ist ein japanisches Management-Prinzip, bei dem nicht die Gewinnmaximierung, sondern das intensive Streben der Mitarbeiter nach höherer Qualität von Produkt und Produktion im Mittelpunkt steht. Vgl. Kontinuierlicher Verbesserungsprozess (KVP).

Kalo

Kalo bezeichnet den natürlichen Gewichtsverlust einer Ware, z. B. durch Trocknung.

Kammsorter

Kammsorter Verkettete Fahrwagen, raumgängig auf Schienen geführt, tragen gabelförmige Schalen. An den Ausschleusstationen werden Kämme aufgestellt, deren Zinken in die betreffenden Gabeln eingreifen und das auf den Gabeln liegende Sortiergut abstreifen. Die Sortierung erfolgt häufig direkt in Behälter oder Versandkartons. K. können ein breites Spektrum von Gütern inkl. biegeschlaffer Teile sortieren.

Kanallager

Kanallager (engl. Channel storage system) bezeichnet eine Untergruppe der Kompaktlager, bei der in einem Regalkanal zwei und mehr Lagereinheiten, z. B. Paletten, hintereinander stehen (längs oder quer).

Kanalsorter

Kanalsorter (engl. Channel sorter) basiert auf U-förmigen Kanälen, bestehend aus einem horizontalen und zwei vertikalen Gurtförderern zur Aufnahme und Bewegung des Sortiergutes. Mehrere kurze hintereinandergeschaltete Einheiten können schnell geschwenkt werden und das im Kanal befindliche Sortiergut im spitzen Winkel zur Hauptförderrichtung ausschleusen. Durch eine entsprechende Wahl von Kanalbreite und Segmentlänge können nahezu beliebige Güter sortiert werden. Das jeweilige Spektrum ist allerdings sehr gering. Verbreitet ist der K. in der Briefsortierung, seltener in der Paketsortierung.

Kanban-Prinzip

Kanban-Prinzip Steuerungsimpulse zur Eigenfertigung und zum Fremdbezug werden von der letzten Stufe des Verbrauchs mit einem speziellen Informationsträger – der Kanban-Karte – in Form von vermaschten Regelkreisen weitergegeben (Holprinzip (Bringprinzip)).
Ziel des K.-P. ist es, auf allen Fertigungsstufen eine Produktion auf Abruf zu erreichen, um Materialbestände zu reduzieren und hohe Termineinhaltung sicherzustellen.
Aus informatorischer und steuerungstechnischer Sicht ist das K.-P. ereignis-, d. h. verbrauchsgesteuert und nicht bedarfs-, d. h. prognosegesteuert.

Kapazität

Kapazität (engl. Capacity) ist ein Ausdruck für die Aufnahmefähigkeit von Lagereinheiten oder Transporteinheiten, beim Lager z. B. in Anzahl Lagerplätze. In diesem Sinne ist die K. eine statische Größe und sollte, um Missverständnisse zu vermeiden, nicht als Leistungsgröße (z. B. Durchsatzkapazität) verwendet werden.

Karusselllager

Karusselllager (engl. Carousel storage system) ist Fachjargon für Horizontalumlauflager (Drehachse vertikal).

Kassettenlager

Kassettenlager (engl. Storage system for long articles) ist ein Langgutlager, bei dem als Lagerhilfsmittel Kassetten eingesetzt werden.

Kaufmännisches Bestätigungsschreiben

Kaufmännisches Bestätigungsschreiben ist eine in der Logistik häufig genutzte Vertragstechnik, vertragliche Regelungen oder insbesondere Änderungen von Verträgen durch Bestätigung einer mündlich oder telefonisch vorher getroffenen Abrede zustande zu bringen.

Kennzahlen

Kennzahlen (engl. Basic numbers, characteristic numbers, parameters) sind vielfach zum Management und Controlling von Logistiksystemen (Controlling der Logistik) verwendete Zahlen, die einen signifikanten Sachverhalt repräsentieren. K. beruhen auf der Aggregation von Messwerten, einer mathematisch beschreibbaren Eigenschaft (vgl. Leistung) oder einer vergleichenden Bewertung (vgl. Benchmarking). Sie dienen zur Visualisierung und Objektivierung von Ergebnissen und Sachverhalten. K. werden in der Logistik wiederum häufig in K.systemen aggregiert.
Nach J. Schulte können K. in der Logistik wie folgt kategorisiert werden:
  • Produktivitätskennzahlen, welche die Produktivität der Mitarbeiter und der technischen Betriebseinrichtungen messen sollen
  • Wirtschaftlichkeitskennzahlen, bei denen genau definierte Logistikkosten zu bestimmten Leistungseinheiten ins Verhältnis gesetzt werden
  • Qualitätskennzahlen, die jeweils der Beurteilung des Grades der Zielerreichung dienen
Will ein Unternehmen eine effiziente Arbeit mit Logistik-K. erreichen, so muss es diese an seinen Bedürfnissen ausrichten und zu individuellen, häufig auch applikationsspezifischen Systemen zusammenfassen.

KEP

KEP 1. Abk. für Kurier-, Express-, Paketdienste — 2. Abk. für Kundenauftragsentkopplungspunkt

Kernkompetenz

Kernkompetenz (engl. Core competence) ist die Beschränkung der Unternehmensaktivitäten auf das wesentliche Geschäft, in der Regel verbunden mit dem Herauslösen gewinnreduzierender Aktivitäten, die auf spezialisierte Unternehmen übertragen werden (z. B. die Übertragung der Logistikfunktionen auf einen Outsourcing-Dienstleister (Outsourcing)).
Umgekehrt wird die Logistik in vielen Fällen als K. eines Unternehmens erkannt.

Kettentransfer

Kettentransfer (engl. Chain transfer) ist ein Transfer, bei dem Kettenförderer als Transferförderer ein tragendes Fördermittel (typischerweise Rollenbahn) im entsprechenden Ausschleuswinkel durchschneiden.

Key Account Management

Key Account Management meint die Ausrichtung des Marketings auf die Schlüsselkunden des Unternehmens.

Key Performance Indicator

Key Performance Indicator (abgek. KPI) 1. sind Schlüsselkennzahlen auf einer hohen Aggregationsebene, mit deren Hilfe unmittelbar die aktuelle Leistungsfähigkeit und Funktionalität eines Systems beurteilt werden kann. Siehe auch Benchmarking und Supply Chain Operations Reference Schema. — 2. ist ein vereinbarter Qualitätsparameter im Rahmen eines Logistikvertrags, dessen Grad der Erfüllung Maßstab für die Qualitätserreichung ist; meist verbunden mit Bonus-Malus-System.

KF

KF Abk. für Kettenförderer (engl. Chain conveyor) (Tragkettenförderer)

KFA

KFA Abk. für Kleingutförderanlage

KI

KI Abk. für Künstliche Intelligenz

Kill-Funktion

Kill-Funktion ist der Befehl eines RFID-Scanners, durch den die Funktion eines Tags unumkehrbar ausgeschaltet wird. Der betreffende RFID-Tag kann anschließend nicht mehr ausgelesen oder beschrieben werden.

Kippschalensorter

Kippschalensorter (engl. Tilt-tray sorter): Das Sortiergut wird durch Schrägstellung der Transportschale über Schwerkraft in die Zielrutsche befördert. Die Kippschalen sind auf gelenkig miteinander verbundenen Wagen montiert. Der Antrieb der Kippschalen erfolgt über ein umlaufendes Zugmittel (z. B. Kette) oder durch Antrieb der Wagen (z. B. über Linearmotoren).
Durch Belegung mehrerer Schalen können auch Güter größerer Länge sortiert werden. K. ermöglichen die Sortierung eines breiten Artikelspektrums (z. B. auch Gepäck).
Es werden Umlaufgeschwindigkeiten bis etwa 2,5 m/s und Sortierleistungen bis etwa 15.000 Stck/h erreicht.
Kippschalensorter.png
Kippschalensorter [Quelle: BEUMER]

Klappdurchgang

Klappdurchgang (engl. Hinged conveyor) ist ein meist manuell hochklappbares Element stetiger Fördertechnik, um einen kurzzeitigen Durchgang z. B. bei Rollenförderern, Ketten- oder Bandförderern zu ermöglichen.

Klarschrifterkennung

Klarschrifterkennung (engl. Optical Character Recognition, abgek. OCR) siehe Bildanalyse

Kleingutförderanlage

Kleingutförderanlage (abgek. KFA; engl. Small parts conveying system) ist ein zusammenfassender Begriff für Förderanlagen kleiner und leichter Güter, z. B. Rohrpost, Aktenförderanlagen.

Kleinteilelager

Kleinteilelager (engl. Small parts storage system, miniload system): Es werden kleinvolumige Einheiten mit geringem bis mittlerem Gewicht gelagert. Typische Ladehilfsmittel sind Behälter, Kästen oder Tablare.
Beispiele für K. sind Fachbodenregallager, Behälterdurchlauflager, Karusselllager, Paternoster oder auch das Automatische Kleinteilelager (AKL).
K. werden häufig im Kommissionierlager zur Artikelbereitstellung eingesetzt.

KLT

KLT Abk. für Kleinladungsträger (engl. Small load carrier); Behälter, siehe auch VDA-KLT-Behältersystem.

KLV

KLV Abk. für Kombinierter Ladungsverkehr (Kombinierter Verkehr)

KMU

KMU Abk. für kleine und mittlere Unternehmen (engl. Small and Medium-sized Enterprises, abgek. SME)

Kollektive Intelligenz

Kollektive Intelligenz bezeichnet eine Web-2.0-Technologie im Sinne kollektiver Entwicklung von Inhalten, Software und Entscheidungen, die häufig auf Open-Source-Entwicklungen basiert. myWMS ist ein Beispiel kollektiver Entwicklung eines Warehouse-Management-Systems.

Kolli

Kolli (engl. Packages, parcels) ist der Plural von Kollo. Der Begriff kommt aus dem Italienischen und bedeutet Frachtstück, Frachteinheit (Kiste, Behälter usw.), Packstück. Weiterhin bezeichnet er eine Zusammenfassung von Artikeleinheiten (verkaufsbezogen im Sinne von Verkaufseinheit).

Kölner Palettentausch

Kölner Palettentausch siehe Palettenklausel

Kombinierter Durchsatz

Kombinierter Durchsatz (engl. Combined throughput): Einlagerung und Auslagerung werden innerhalb desselben Zyklus kombiniert durchgeführt. Wie dies im Einzelnen erfolgt, wird durch die eingesetzte Technik bestimmt bzw. ist frei wählbar. Siehe auch VDI 4480.

Kombinierter Verkehr

Kombinierter Verkehr (engl. Combined traffic): Beim K. V. werden, ähnlich wie beim Intermodalen Verkehr, unterschiedliche Transportsysteme miteinander verknüpft; der Schwerpunkt liegt jedoch (bezogen auf die Länge der Transportstrecke) auf einem Verkehrsträger, während ein anderer lediglich den Vor- und Nachlauf durchführt (z. B. Kombination Straße und Schiene).
Unterschieden wird noch zwischen begleitetem und unbegleitetem K. V. Bei ersterem begleiten die Fahrer ihre Fahrzeuge in einem Liegewagen, im zweiten Fall dagegen nicht. Bahnintern wird der begleitete Verkehr auch als „Rollende Landstraße“ bezeichnet.

Kombiniertes Spiel

Kombiniertes Spiel ist eine andere Bezeichnung für Doppelspiel.

Kommissionier-Basiszeit und Übergabezeit

Kommissionier-Basiszeit und Übergabezeit (engl. Basic time) ist ein Zeitanteil beim manuellen Kommissionieren. Die anteilige (mittlere) K. wird ermittelt, indem die an der Basis verbrachte Gesamtzeit durch die Anzahl der Auftragspositionen dividiert wird. Die K. umfasst Vorgänge wie z. B.
  • Übernahme des Auftrags,
  • Sortieren von Belegen,
  • Aufnahme von Kommissionierbehältern,
  • Abgabe von Ware und Kommissionierbehältern,
  • Weitergabe bzw. abschließende Belegbearbeitung.
Vgl. Kommissionier-Totzeit, Kommissionier-Wegzeit, Kommissionier-Greifzeit.

Kommissionier-Greifzeit

Kommissionier-Greifzeit (engl. Picking time) ist die Zeit von der Entnahme bis zum Ablegen der entsprechenden Artikelmengen an den Bereitstellplätzen beim Kommissionieren je Auftragsposition.
Die K.-G. beinhaltet die Vorgänge Hinlangen, Aufnehmen, Befördern und Ablegen.
Im Wesentlichen hängt die K.-G. ab von
  • der Anzahl der Entnahmeeinheiten pro Position,
  • der Greifhöhe und Greiftiefe,
  • der Ablagehöhe,
  • dem Gewicht und Volumen pro Entnahme.
Folgende Tätigkeiten werden nicht für die Ermittlung der K.-G. einbezogen:
  • Öffnen von Verpackungen,
  • Beschriften,
  • Etikettieren,
  • Zurücklegen überzähliger Ware.
Vgl. Kommissionier-Totzeit, Kommissionier-Wegzeit, Kommissionier-Basiszeit und Übergabezeit.

Kommissionier-Totzeit

Kommissionier-Totzeit (engl. Dead time, down time) ist unproduktive, aber nicht zu vermeidende Zeit beim manuellen Kommissionieren. K.-T. entstehen an den Entnahmeorten durch
  • Lesen,
  • Suchen und Identifizieren,
  • Kontrollieren,
  • Reagieren.
Wesentliche Einflussfaktoren sind
  • Personal (Ausbildung, Bildungsstand, Sprache usw.),
  • Information (Aufbereitung und Darstellung),
  • Ergonomie am Arbeitsplatz.
Vgl. Kommissionier-Basiszeit und Übergabezeit, Kommissionier-Wegzeit, Kommissionier-Greifzeit.

Kommissionier-U

Kommissionier-U (engl. Order-picking U) 1. bezeichnet eine U-förmige Ausbildung der fördertechnischen Anbindung an ein automatisches Lager, Paletten- oder Behälterlager. Vor Kopf des Kommissionier-U ist i. Allg. der Kommissionierplatz angeordnet. — 2. bezeichnet U-förmig angeordnete Regale, in deren Mitte sich ein Kommissionierplatz befindet, häufig ausgestattet mit Pick-by-Light-Systemen (Pick by Light).
Kommissionier-U.png
Kommissionier-U [Quelle: VANDERLANDE]

Kommissionier-Wegzeit

Kommissionier-Wegzeit (engl. Order-picking way time) ist die Summe der Zeiten für die Fortbewegung eines Kommissionierers mit oder ohne Kommissionierfahrzeug oder -gerät von der Annahmestelle des Kommissionierauftrags über die Entnahmeorte bis zur Abgabe.
Der Weg gliedert sich in die Teilstrecken
  • Basisweg,
  • Gassenweg,
  • Gassenwechselweg.
Vgl. Kommissionier-Totzeit, Kommissionier-Basiszeit und Übergabezeit, Kommissionier-Greifzeit.

Kommissionier-Zeit

Kommissionier-Zeit (engl. Order-picking time): Die K. zur Abarbeitung eines Auftrags oder einer Pickliste setzt sich i. Allg. aus folgenden Zeitanteilen zusammen: Bei einfacher Unterteilung wird zwischen Weg- und Verweilzeiten unterschieden.

Kommissionierautomat

Kommissionierautomat (engl. Order-picking automaton) ist ein vollautomatisches System für die kleinteilige Kommissionierung, siehe auch Schachtkommissionierer.
Automatische-Kommissionierung.png
Automatische Kommissionierung, Schachtkommissionierer

Kommissionierbehälter

Kommissionierbehälter (engl. Order-picking container) ist ein Behälter, in den die Artikeleinheiten gemäß Kommissionierauftrag und -prinzip abgelegt werden. Siehe auch Kommissioniereinheit.

Kommissionierbereich

Kommissionierbereich (engl. Order-picking area) siehe Kommissionierzone

Kommissioniereinheit

Kommissioniereinheit (engl. Picking unit) 1. bezeichnet eine Greifeinheit oder Entnahmeeinheit in der Kommissionierung. — 2. bezeichnet Behälter, in die die Entnahmeeinheiten abgelegt werden. Siehe auch Sammeleinheit.

Kommissionieren

Kommissionieren (engl. to pick) ist das Zusammenstellen von Einzelpositionen zu einem Auftrag.
„Kommissionieren hat das Ziel, aus einer Gesamtmenge von Gütern (Sortiment) Teilmengen aufgrund von Anforderungen (Aufträgen) zusammenzustellen.“ (VDI 3590)
Im Allgemeinen wird auch die Entnahme von ganzen, artikelreinen Lagereinheiten (Paletten, Behälter usw.) aus der Gesamtmenge als Teil der Kommissionierung angesehen.
Bei einer Umformung von einem lagerspezifischen in einen verkaufs- oder verbrauchsspezifischen Zustand können verschiedene ergänzende, vom Kommissionierer oder weiteren Personen durchzuführende Tätigkeiten hinzukommen, z. B.
  • Zählen, Messen, Wiegen, Konfektionieren (Ablängen),
  • Set-Bildung (auch Verkaufsständer, Verkaufshilfen),
  • Etikettieren und Preisauszeichnen,
  • einfache Verschraubungs- oder Verbindungsarbeiten.
Siehe auch Negativ-Kommissionierung.
Kommissionierung.png
Kommissionierung

Kommissionieren, belegloses

Kommissionieren, belegloses siehe Belegloses Kommissionieren

Kommissionieren, Durch-

Kommissionieren, Durch- siehe Durch-Kommissionieren

Kommissionieren, lagenweises

Kommissionieren, lagenweises siehe Lagenweises Kommissionieren

Kommissionierer

Kommissionierer (engl. Order-picker, picker) ist eine Person, die den Kommissioniervorgang ausführt. Je nach Kommissioniersystem und Kommissionierleistung erfolgt eine personen- und arbeitsplatzbezogene Ausstattung mit technischen Hilfsmitteln wie z. B. Kommissionierstaplern, Kommissionierwagen, Display-Anzeigen (Belegloses Kommissionieren), Fördertechnik usw.
Bei automatischen Systemen spricht man auch von Kommissionierrobotern.

Kommissionierer, Schacht-

Kommissionierer, Schacht- siehe Schachtkommissionierer

Kommissionierleistung

Kommissionierleistung (engl. Order-picking performance) ist die Leistung eines Kommissionierers, gemessen z. B. in

Kommissionierliste

Kommissionierliste (engl. Picking list, picklist) bezeichnet analog der Pickliste eine Zusammenstellung der Entnahmepositionen.

Kommissioniernest

Kommissioniernest ist eine Anordnung, in der Artikel statisch, zumeist U-förmig (Kommissionier-U), in Reichweite des Kommissionierers bereitgestellt werden. In K. können relativ hohe Kommissionierleistungen erzielt werden (bis über 1.000 Teile pro Stunde), da der Kommissionierer an einem Punkt stehen bleiben und gleichzeitig alle Artikel eines Sortimentes greifen kann.

Kommissionierposition

Kommissionierposition (engl. Picking position) ist die Anzahl (Stück) der von oder aus einer Bereitstelleinheit zu kommissionierenden Artikeleinheiten einer (artikelreinen) Auftragsposition. Eine Auftragsposition kann mehrere K. von unterschiedlichen Bereitstelleinheiten enthalten, während eine K. immer einer Bereitstelleinheit zugeordnet ist.

Kommissionierqualität

Kommissionierqualität (engl. Order-picking quality) ist ein Ausdruck dafür, wie fehlerfrei die Kundenbestellungen kommissioniert werden.

Kommissionierroboter

Kommissionierroboter (engl. Order-picking robot) ist ein Roboter zum Kommissionieren auf der Entnahmeseite.

Kommissionierrollwagen

Kommissionierrollwagen (engl. Order-picking wagon) wird benutzt für das gleichzeitige Kommissionieren von mehreren Aufträgen (Verkürzte zweistufige Kommissionierung), ggf. einschließlich Pick-to-light-Ausrüstung (Pick to Light) oder Pick-by-Voice-Ausrüstung (Kommissionierung mit Spracherkennung).
Kommissionierrollwagen.png
Kommissionierrollwagen [Quelle: PROLOGISTIK]

Kommissionierstapler

Kommissionierstapler (engl. Order-picking lift truck) besitzen einen Bedienstand, der gemeinsam mit dem Lastaufnahmemittel an einem Hubgerüst vertikal verfahrbar ist (Primärhub). Oftmals ist das Lastaufnahmemittel relativ zur Fahrerkabine zusätzlich verfahrbar (Sekundärhub), um so dem Kommissionierer das Ablegen der Ware bzw. das Aufbauen einer palettierten Ladeeinheit zu erleichtern. Wenn bei der Kommissionierung sowohl Teilmengen als auch ganze Ladeeinheiten entnommen werden, kommen Geräte mit einer seitlichen Lastaufnahme zum Einsatz, vgl. Zweiseitenstapler oder Dreiseitenstapler. Wie die Hochregalstapler werden auch K. im Regalgang zwangsgeführt oder -gelenkt (mechanische oder induktive Spurführung).
Kommissionierstapler-neu.png
Kommissionierstapler [Quelle: LINDE]

Kommissionierstrategie

Kommissionierstrategie (engl. Order-picking strategy) ist eine Festlegung zur zeitlich-räumlichen Abarbeitung von Kommissionieraufträgen, im Wesentlichen bedingt durch die technisch-organisatorische Ausstattung, z. B. Mann-zur-Ware oder Ware-zum-Mann, einstufig (Einstufige Kommissionierung) oder zweistufig (Zweistufige Kommissionierung), seriell oder parallel, Pick to Box oder Pick to Belt.

Kommissioniertunnel

Kommissioniertunnel ist eine platzsparende Variante der Kommissionierung nach dem Prinzip Mann-zur-Ware. Die Bereitstellung erfolgt ebenerdig über statisch bereitgestellte Paletten in einem Tunnellager, in dem der Nachschub für den K. gelagert wird.

Kommissionierung mit Spracherkennung

Kommissionierung mit Spracherkennung (engl. Pick by voice): Picklistenübermittlung und Quittierung erfolgen über Sprache. Hierbei wird zumeist ein zentrales Rechnersystem verwendet, das über Funk mit tragbaren Terminals verbunden ist und akustische Anweisungen über einen Sprachgenerator erzeugt. Verfahren der Sprachanalyse ermöglichen die stimmliche Eingabe einfacher Befehle oder die Quittierung einer Operation durch das Kommissionierpersonal.
Pick-by-Voice.png
Pick by Voice [Quelle: SIEMENS]

Kommissionierung, Artikel-

Kommissionierung, Artikel- siehe Artikelkommissionierung

Kommissionierung, artikelorientierte

Kommissionierung, artikelorientierte siehe Artikelkommissionierung

Kommissionierung, artikelweise

Kommissionierung, artikelweise siehe Artikelweise Kommissionierung

Kommissionierung, Auftrags-

Kommissionierung, Auftrags- siehe Auftragskommissionierung

Kommissionierung, auftragsparallele

Kommissionierung, auftragsparallele siehe Auftragsparallele Kommissionierung

Kommissionierung, Batch-

Kommissionierung, Batch- siehe Batch-Kommissionierung

Kommissionierung, Beleg-

Kommissionierung, Beleg- siehe Belegkommissionierung

Kommissionierung, Crashklassen-

Kommissionierung, Crashklassen- siehe Crashklassen-Kommissionierung

Kommissionierung, eindimensionale

Kommissionierung, eindimensionale siehe Eindimensionale Kommissionierung

Kommissionierung, einstufige

Kommissionierung, einstufige siehe Einstufige Kommissionierung

Kommissionierung, Fach-

Kommissionierung, Fach- siehe Fachkommissionierung

Kommissionierung, integrierte

Kommissionierung, integrierte siehe Integrierte Kommissionierung

Kommissionierung, inverse

Kommissionierung, inverse siehe Inverse Kommissionierung

Kommissionierung, Negativ-

Kommissionierung, Negativ- siehe Negativ-Kommissionierung

Kommissionierung, Nullfehler-

Kommissionierung, Nullfehler- siehe Nullfehler-Kommissionierung

Kommissionierung, Set-

Kommissionierung, Set- siehe Set-Kommissionierung

Kommissionierung, verkürzte zweistufige

Kommissionierung, verkürzte zweistufige siehe Verkürzte zweistufige Kommissionierung

Kommissionierung, zweidimensionale

Kommissionierung, zweidimensionale siehe Zweidimensionale Kommissionierung

Kommissionierung, zweistufige

Kommissionierung, zweistufige siehe Zweistufige Kommissionierung

Kommissionierwagen

Kommissionierwagen (engl. Order-picking trolley) ist ein per Hand bewegter Rollwagen. Häufig ist er mit mehreren Stellplätzen für Behälter o. Ä. ausgestattet (zur Sortierung von Auftragspositionen in Auftragsbehälter beim Kommissionieren, d. h. Verkürzte zweistufige Kommissionierung).
Zunehmend werden K. auch mit Funkterminals, Mobilen Datenterminals, Pick-to-Light-Anzeigen (Pick to Light) und auch Verwiegeeinrichtungen zur Kontrolle versehen.

Kommissionierzone

Kommissionierzone (engl. Order-picking zone (area)) ist die Unterteilung des Kommissioniersystems nach verschiedenen Kriterien, z. B. Größe oder besondere Handhabungsmerkmale der Artikel, klimatische oder sicherheitstechnische Anforderungen, Leistungsbereiche der Kommissionierer.

Kompaktlager

Kompaktlager (engl. Compact warehouse, high density storage) bilden eine Gruppe von Lagersystemen, bei denen mehrere Lagereinheiten hintereinander (gangseitig gesehen) stehen, z. B. Blocklager oder Kanallager.

Komplettmenge

Komplettmenge (engl. Complete load) ist die Bezeichnung für die Vollständigkeit einer Lieferung hinsichtlich Art und Anzahl Teile der angesprochenen Artikel, z. B. auch bei Kauf von Sonderposten.

Konfektionierung

Konfektionierung (engl. Packaging, packing) 1. bezeichnet das Zusammensetzen von Einheiten verschiedener Artikel zu einem Endprodukt nach bestellspezifischen Anforderungen einschließlich Etikettierung (z. B. die K. verschiedener Schokoladen-Tafeln zu einer Display-Verkaufsverpackung). — 2. bezeichnet einen Vorgang, um Ware kunden- und auftragsbezogen fertigzustellen (z. B. Ablängen von Meterware).

Konformitätserklärung

Konformitätserklärung (engl. Declaration of conformity, self-declaration) siehe CE-Kennzeichnung

Konnossement

Konnossement (engl. Bill of lading) ist ein vom Verfrachter ausgestelltes Traditionspapier im Seeschifftransport und Binnenschifftransport, das die Rechtsbeziehung zwischen Verlader, Verfrachter und Empfänger der beförderten Ware regelt. Es beinhaltet auch die Verpflichtung des Verfrachters, die Waren zum Bestimmungshafen zu befördern und gegen Rückgabe des K. an den legitimierten Inhaber auszuliefern.

Konsignationslager

Konsignationslager (engl. Consignment warehouse) ist ein Lager, welches ein Lieferant oder dessen Dienstleister beim Kunden unterhält. Die Ware bleibt bis zur Bezahlung Eigentum des Lieferanten. Ein K. ist ein häufig angewandtes Prinzip zur Sicherstellung von Just-in-Time-Lieferungen (Just-in-Time). Für die vorgehaltenen Sachnummern erhält der Lieferant ein Aufgeld vom Kunden. Siehe auch Vendor-managed Inventory.

Konsolidierung

Konsolidierung (engl. Consolidation) ist ein Vorgang, um Teile einer Lieferung, die aus verschiedenen Lagerbereichen und Kommissionierbereichen (Kommissionierzone) kommen, physisch zusammenzustellen. Häufig ist die K. mit einer summarischen Prüfung (Gewicht oder Mengen) verbunden.

Konsolkran

Konsolkran (engl. Bracket crane) wird längs einer senkrechten Wand verfahren und ragt in den Arbeitsbereich hinein. Die Laufschienen sind übereinander angeordnet. K. sind nur für vergleichsweise kleine Lasten und Kragweiten geeignet. Vgl. Brückenkran, Portalkran.

Kontaktplan

Kontaktplan (engl. Ladder diagram) ist ein zyklisch ablaufendes Programm (IEC DIN EN 6113) für Speicherprogrammierbare Steuerungen. Die Programmerstellung erfolgt grafisch gestützt, ähnlich wie bei der Erstellung eines Stromlaufplans.

Kontingentierung

Kontingentierung (engl. Quota fixing) bezeichnet eine geplante, numerische Beschränkung.

Kontinuierlicher Verbesserungsprozess

Kontinuierlicher Verbesserungsprozess (abgek. KVP; engl. Continuous improvement) ist ein Verfahren des Kaizen. KVP beinhaltet insbes. die kontinuierliche Einbeziehung der Mitarbeiter und ihrer Verbesserungsvorschläge in das Unternehmensmanagement.

Kontraktlogistik

Kontraktlogistik (engl. Contract logistics) bezeichnet die Vergabe von Logistiktätigkeiten an einen Logistikdienstleister in längerfristigen Kontrakten (Dienstleistungsverträgen).

Kontrollpunkt

Kontrollpunkt (kurz K-Punkt; engl. Control point, check point) ist, nach früherer Definition, der Warenausgang eines automatischen Lagers.

Konturenkontrolle

Konturenkontrolle (engl. Contour check) siehe Profilkontrolle

Konvertersoftware

Konvertersoftware übersetzt unterschiedliche Daten in standardisiertes Format, z. B. EDIFACT (Electronic Data Interchange for Administration, Commerce and Transport), Odette.

Koppelnavigation

Koppelnavigation (engl. Coupled navigation) ist ein relatives Messverfahren zur Positionsbestimmung. Dabei wird die Position aus einer bekannten Startposition und der gemessenen Bewegung ermittelt. Bei Fahrzeugen kann der zurückgelegte Weg durch Messung der Umdrehungen eines Rades und die Fahrtrichtung durch Messung des/der Lenkwinkel bestimmt werden.

KoSt

KoSt Abk. für Kostenstelle (engl. Cost center)

KP

KP Abk. für Kommissionierplatz (engl. Order-picking place)

KPI

KPI Abk. für Key Performance Indicator

KQML

KQML Abk. für Knowledge Query and Manipulation Language

Kragarmregal

Kragarmregal (engl. Cantilever rack) ist eine Regalkonstruktion (vorwiegend für Langgut), bei der die Lasten über Arme und Steher auf der der Beschickung und Entnahme entgegengesetzten Seite abgefangen werden.

Kran

Kran (engl. Crane) (Definition in Anlehnung an DIN 1500): Krane sind Hebezeuge für den vertikalen und horizontalen Transport von Stück- oder Schüttgütern innerhalb eines abgegrenzten Arbeitsbereichs, bei denen die Last an einem Tragmittel (z. B. Seil) hängt, gehoben, gesenkt und in mehreren Achsen verfahren werden kann.
Hallenkran.png
Beispiele von Hallenkranen [Quelle: DEMAG]

Krantraverse

Krantraverse (engl. Lifting beam): Um zwischen dem Kranaufbau (ein oder zwei Laufkatzen) und den Anforderungen der Lastaufnahme z. B. bei Langgut einen Ausgleich zu erreichen, werden K. als Verbindungselement eingesetzt.

Kreisförderer

Kreisförderer (engl. Circular conveyor system) ist ein flurfreies Fördersystem, bei dem über eine endlose Kette angetrieben Gehänge kontinuierlich umlaufen, bspw. Transport von Blechteilen einer Lackiererei in der Automobilindustrie. Vgl. Power-and-Free-Förderer.

Kriechgeschwindigkeit

Kriechgeschwindigkeit (engl. Creep rate): Aus den Gängen eines Schmalganglagers dürfen die Bediengeräte nur mit Kriechgeschwindigkeit herausfahren und nur dann, wenn das Lastaufnahmemittel sowie der Fahrer- oder Bedienplatz nicht höher als bodenfrei angehoben sind. Eine Kriechgeschwindigkeit darf einen Wert von 2,5 km/h nicht überschreiten (BGV D27).

KSR

KSR Abk. für Koordinations- und Steuerrechner

Kugelbahn

Kugelbahn (auch Kugelrollentisch; engl. Ball transfer table) besteht aus vielen hinter- und nebeneinander angeordneten, auf einem Blech zwischen zwei Stahlprofilen gelagerten, beliebig verdrehbaren Kugeln. K. erlauben beliebige Förderrichtungen und werden z. B. für den manuellen Transport während der Kommissionierung eingesetzt.

Kugelrollentisch

Kugelrollentisch (engl. Ball table) siehe Kugelbahn

Kundenauftragsentkopplungspunkt

Kundenauftragsentkopplungspunkt (abgek. KAEP oder KEP; engl. Customer order decoupling point) bezeichnet den Punkt innerhalb einer Supply Chain, an dem eine auftragsneutrale Serienfertigung (Push) in eine auftragsbezogene Produktion (Pull) übergeht. Ein bekanntes Beispiel beschreibt die Produktion von Pullovern, die zunächst ungefärbt produziert und gelagert werden (Push), um anschließend entsprechend den eingehenden Kundenaufträgen gefärbt zu werden (Pull).

Kundenstamm

Kundenstamm (engl. Customer base, regular clientele) ist Teil der Stammdaten z. B. in Warenwirtschaftssystemen. Der K. enthält alle Daten, die langfristig den Kunden zugeordnet werden können (Adresse, besondere Bedingungen bei der Anlieferung, Vorgaben für Versandweg und Verpackung, Etikettierung und Begleitpapiere usw.).

Kurier-, Express-, Paketdienste

Kurier-, Express-, Paketdienste (abgek. KEP; engl. Courier, express, parcel services): Schwerpunkte der Dienste sind
  • beim Kurierdienst: die individuelle Abholung und Zustellung (Desk to Desk) sowie der „begleitete“ Transport von Sendungen im niedrigen Gewichtsbereich bei sehr schneller Zustellung (regional orientiert).
  • beim Expressdienst: ebenfalls Einzelsendungen, die jedoch nicht im Direktverkehr, sondern im Sammelverkehr transportiert werden. Das Gewichtsspektrum reicht von Kleinsendungen bis hin zu Stückgut-Größenordnungen. Schnelle Zustellung (über Nacht).
  • beim Paketdienst: nicht die Einzelsendungen, sondern die Mengenorientierung; vorwiegend Kleingut im Gewichtsbereich bis 31,5 kg. Regellaufzeit ein Tag.

Kurzware

Kurzware (engl. Haberdashery) bezeichnet kleinteilige Waren, häufig aus dem textilen Bereich, z. B. Knöpfe, Garne, Nadeln etc.

KV

KV Abk. für Kombinierter Verkehr (engl. Combined traffic)

KVO

KVO Abk. für Kraftverkehrsordnung für den Güterfernverkehr mit Kraftfahrzeugen (engl. Road traffic regulation)

KVP

KVP Abk. für Kontinuierlicher Verbesserungsprozess